Im zweiten Quartal 2017 addieren sich die App-Downloads auf fast 25 Milliarden
Auch im zweiten Quartal 2017 ist ein weiter gesunder Anstieg der App-Downloads zu verzeichnen. Google Play und der iOS-App-Store zeigen ihre Stärke in der App Economy und erreichen zusammen fast 25 Milliarden Downloads. Das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Auch die In-App-Käufe und kostenpflichtigen Downloads haben wieder zugenommen. So zahlten die Verbraucher in Apps und für Apps allein im 2. Quartal 15 Milliarden US-Dollar – das entspricht einem Zuwachs von 35% zum Vorjahreszeitraum.
Für das gesamte Jahr 2017 werden Einnahmen von 60 Milliarden US-Dollar erwartet, bereits 2021 soll die 100 Milliarden-Grenze überschritten werden.
Der Vorsprung von Google Play zu iOS wächst weiter
In Ländern mit geringerem Einkommen der Bevölkerung tendieren die Verbraucher eher zu den günstigeren Android-Geräten, während gleichzeitig die mobilen Netze ausgebaut werden. So erhalten immer mehr Menschen Zugang zum mobilen Internet und können ihre Smartphones mit Apps bestücken.
Der Vorsprung von Google gegenüber Apple ist von 105% im 2. Quartal 2016 auf nun 135% im 2. Quartal 2017 gestiegen.
Indien, Brasilien und USA sind die größten Märkte für Google Play
Der größte Markt für Apps auf Google Play ist Indien, vom zweiten Platz wurden nun die Vereinigten Staaten von Amerika durch Brasilien verdrängt. In Brasilien sind Spiele und Chat-Apps besonders erfolgreich.
China, Russland und Indien sind die größten Märkte für iOS
Bei iOS stiegen die Downloads im Vergleich zum Vorjahreszeitrauim um 5%. China ist der größte Markt, gefolgt von Russland und Indien.
iOS-Nutzer geben mehr Geld aus
Die iOS-Nutzer zeigen sich aber – und das macht nach der vorherigen Betrachtung Sinn, spendabler. Hier konnte iOS den Vorsprung aus 2016 mit 90% auf nunmehr 95% noch ausbauen. Die Einnahmen stiegen bei Google Play um 30% und bei iOS um 35% an.
Das meiste Geld bekommen Spiele
Das meiste Geld wird noch immer in Spiele investiert, aber Apps aus dem Unterhaltungsbereich, wie Netflix oder Spotify, die monatlich zahlbare Abo-Modelle anbieten, legen deutlich zu.
Der Trend, die App kostenlos anzubieten, dann aber eine werbefreie Version gegen In-App-Kauf anzubieten und weitere Funktionen, Spielinhalte oder Spielwährungen gegen wiederholte In-App-Käufe anzubieten, hat sich weiter beschleunigt. Mittlerweile gibt es kaum noch echte Premium-Apps ohne Werbung und ohne In-App-Käufe, da die Nutzer die Ausgabe für einen kostenpflichtigen Download scheuen.
Bei Google Play kommt der meiste Umsatz aus Japan, USA und Süd-Korea, Deutschland liegt erstmals auf Platz vier. Hier fällt auf, dass die Deutschen vor Allem in Spiele, Gesundheits-Apps und Fitness-Apps investieren.
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Markus Burgdorf von App Agency kommentiert die Zahlen: „Der bereits von manchen „Experten“ totgeredete App-Markt ist quicklebendig und wächst weiter stark. Allerdings sind nur wenige Apps wirtschaftlich erfolgreich und teilen sich einen größer werdenden Kuchen unter sich auf. In den letzten Monaten ist es noch schwerer geworden, Apps erfolgreich werden zu lassen. Das App-Marketing wird immer teurer und früher erfolgreiche Rezepte funktionieren nicht mehr. Der Verdrängungskampf ist teuer und wird von Spielen dominiert, die Millionen für Marketing ausgeben können.“
Verbraucherrechte werden laufend missachtet
Auffällig ist, dass vorgeschriebene rechtliche Mindestangaben bei den meisten in Deutschland vertriebenen Apps fehlen. So hat die Mehrzahl weder ein Impressum, noch Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung. „wenn Nutzungsbedingungen vorhanden sind“, weiß Markus Burgdorf, „sind diese meist in englischer Sprache, sehr umständlich und viel zu lang gefasst. Ihr einziger Zweck liegt darin, nicht gelesen und nicht verstanden zu werden. Würden die Nutzer wissen, was sie per Fingertipp akzeptieren, dann würden sie viele Apps nicht nutzen.“
Ein Grund in dieser Mißachtung europäischer und deutscher Gesetze liegt darin, dass die Anbieter ihren Firmensitz oft im Ausland haben und sich damit nicht unseren Gesetzen unterwerfen wollen. „Hier braucht es zügig eine Regelung“, ergänzt Burgdorf, „denn das benachteiligt die App-Nutzer genauso wie unsere deutschen App-Herausgeber.“
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