1,3 Milliarden Umsatz mit Apps in Deutschland

Bitkom hat in einer Pressemitteilung vor dem Start der IFA in Berlin einige Zahlen per Pressemitteilung veröffentlicht, die für App Publisher interessant sein dürften:

Die Nachfrage nach Apps zieht in diesem Jahr erneut kräftig an: 2015 werden in Deutschland voraussichtlich 1,3 Milliarden Euro mit mobilen Anwendungen für Smartphones oder Tablets umgesetzt. Das ist ein Plus von 41 Prozent gegenüber 2014, als der Umsatz 910 Millionen Euro betrug. 2013 lag das Marktvolumen erst bei 547 Millionen Euro. Das teilt der Digitalverband Bitkom auf Basis von Daten des Marktforschungsinstituts research2guidance mit.

Wer nun glaubt, der App Markt sei nahezu gesättigt, irrt. „Ganz im Gegenteil“, so Markus Burgdorf, App-Experte von der App Agency, „das ist noch immer erst der Anfang. Neue Ideen und erweiterte Anwendungsmöglichkeiten lassen noch viel Raum für weiterhin stark steigende Zahlen.“

Apps sind das Benzin des Smartphones. Ob Dating, Gesundheit, Nachrichten oder Soziale Netzwerke - es gibt für nahezu alles eine App. (Foto: Picture Factory/Fotolia)
Apps sind das Benzin des Smartphones. Ob Dating, Gesundheit, Nachrichten oder Soziale Netzwerke – es gibt für nahezu alles eine App. (Foto: Picture Factory/Fotolia)

Die Anzahl der verfügbaren Apps ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen und beläuft sich derzeit in den fünf größten App Stores auf rund 3,7 Millionen. Dabei entfallen 1,5 Millionen auf den Google Play Store und 1,4 Millionen auf den Apple App Store. Im Amazon App Store sind zudem 360.000 Anwendungen verfügbar, im Windows Phone Store 340.000 und bei Blackberry World 130.000.

Die pure Anzahl der Apps wird für App-Herausgeber allerdings zu einem Problem. Denn es wird immer teurer, über App-Marketing sichtbar zu werden und zu den Top-Apps aufzuschließen. „Ein App-Herausgeber muss heute schon mehr Geld in die Vermarktung seiner App investieren, als in Design und Entwicklung. Zudem muss er zum Beispiel im Social Web eine Content-Strategie verfolgen und seine Nutzer immer wieder zur Nutzung der App animieren“, weiß Burgdorf aus der Erfahrung der Zusammenarbeit mit vielen kleineren und großen App-Herausgebern.

Die meisten Apps können kostenlos heruntergeladen werden. Das Gros des App-Umsatzes wird mit 952 Millionen Euro (74 Prozent) über kostenpflichtige Angebote innerhalb der App erzielt, etwa für die Erweiterung von Spielen. 193 Millionen Euro werden direkt über den Kaufpreis umgesetzt (15 Prozent), 150 Millionen Euro über Werbung (12 Prozent).

Die Aussage von Bitkom deckt sich mit unseren Vorhersagen, die wir zum Beispiel im Artikel App Trends für 2015 getroffen haben. Der Königsweg zu Einnahmen aus einer App sind heute In-App-Käufe, In-App-Werbeerlöse und Kaufpreise werden in den nächsten Monaten weiter verlieren. Die Werbung in Apps wird nicht weniger, da viele Herausgeber Werbung als Finanzierungsquelle nutzen. „Leider haben wir ein absolutes Überangebot an Werbeflächen, was auch dadurch noch verstärkt wird, dass manche Spiele-Apps, die mit In-App-Käufen bereits sehr gut verdienen, noch zusätzlich Werbung einblenden“, so Burgdorf.

Die Umsätze konzentrieren sich auf eine sehr überschaubare Anzahl von Apps, während die große Mehrheit mit ihren Apps kaum die Betriebskosten hereinbekommt. Deshalb müssen App Herausgeber sehr intensiv daran arbeiten, die Bekanntheit ihrer Apps zu erhöhen. Die finanziell erfolgreichsten Modelle sind Spiele-Apps und Dating-Apps.

Das Angebot umfasst nahezu alle Themen- und Lebensbereiche: Es gibt Apps zum Vokabellernen und Nachrichtenlesen, für das Mobile-Banking oder die Essensbestellung, zur Navigation im Auto oder für die Buchung von Veranstaltungstickets. „Am beliebtesten sind unverändert Anwendungen für Soziale Netzwerke, Messenger-Dienste und Spiele“, so Rohleder. „Stark im Kommen sind außerdem Fitness-und Gesundheits-Apps, die zum Beispiel die zurückgelegte Strecke und die verbrauchten Kalorien beim Joggen aufzeichnen und so helfen, das Training zu optimieren und die Motivation unterstützen.“

„Es gibt für alles eine App“, so App Experte Burgdorf, „und doch rufen bei uns jeden Tag Menschen an, die sich darüber beklagen, dass es für ihr Problem noch keine App gibt. Oder die eine Grundidee haben, aber nicht wissen, ob und wie man diese Idee über eine App realisieren kann. Und daraus entstehen dann zum Teil hervorragende App Ideen mit großem Potenzial.“

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